Daran verzweifeln selbst die besten Übersetzer: In den Sprachen dieser Welt gibt es eine Vielzahl von Wörtern, für die es keine deutsche Entsprechung gibt. Wenn man solche Begriffe übersetzen möchte, sind im Deutschen meist ausschweifende Umschreibungen vonnöten. Hier haben wir einige von ihnen zusammengestellt.

Zunächst ein Beispiel aus dem Französischen: l’esprit de l’escalier. Wörtlich übersetzt hieße dieser Ausdruck „Treppengeist“, was im Deutschen aber wenig Sinn macht. Gemeint ist damit ein zeitversetzter Geistesblitz oder eine schlagfertige Entgegnung, die dem Sprecher erst nach der Situation in den Sinn kommt, bei der er sie hätte benutzen können.

Kennen Sie tsundoku? Viele tun es und die Japaner haben sogar ein eigenes Wort dafür. Gemeint ist aber nicht das beliebte Zahlenspiel. In der deutschen Übersetzung bezeichnet diese Vokabel jemanden, der Bücher kauft, diese dann aber nur ins Regal stellt, anstatt sie zu lesen.

Romantisch wird es bei dem arabischen Begriff ya’aburnee. Die wörtliche Übersetzung lautet „du begräbst mich“. Was im ersten Moment nicht gerade liebevoll klingt, wird verständlicher, wenn man die eigentliche Bedeutung dieses Ausdrucks kennt. Gemeint ist damit der Wunsch des Sprechers, vor einem anderen zu sterben, damit der Sprecher nicht den Verlust dieser Person ertragen muss.

Ein exotischeres Beispiel liefert uns die Sprache Bantu. Dort gibt es ein Wort für jemanden, der verzeiht, wenn er das erste Mal verletzt wird, eine weitere Verletzung noch über sich ergehen lässt, aber beim dritten Mal nichts dergleichen mehr tut. Man übersetzt dieses Verhalten kurz mit ilunga.

Das für deutsche Ohren komplizierte Wort mamihlapinatapai hat es sogar als prägnantestes Wort ins Guinness-Buch der Weltrekorde geschafft. Es kommt aus der Sprache Yagan und bezeichnet eine wahrscheinlich vielen Menschen bekannte Situation: Zwei Menschen haben Blickkontakt und wünschen sich, der jeweils andere möge aktiv werden.

Auch die nächste Bezeichnung ist preisgekrönt. Im Jahre 2007 wurde sie zum schönsten Wort der Welt gekürt: yakamoz aus dem Türkischen. Die deutsche Übersetzung lautet in etwa „Spiegelbild des Mondes im Wasser“.

Wenn es auch etwas antiquert erscheint, die Deutschen haben ebenfalls ein Wort, das sich nicht in andere Sprachen übersetzen lässt: Waldeinsamkeit. Sie ahnen es: Es bezeichnet den Zustand, alleine im Wald zu sein.